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Dosierhilfen für Medikamente zur Blutgerinnungshemmung

speziell Vitamin-K-Antagonisten bzw. Cumarin-Derivate wie Marcumar®, Falithrom®, Coumadin®, Marevan® und Sintrom®

Fragen und Antworten

Was ist ein INR-Wert?
Der INR-Wert ( = International Normalized Ratio) ist die nach einer genormten Methode bestimmte Gerinnungszeit ( = Prothrombinzeit) des Patientenbluts nach Einnahme eines oralen Gerinnungshemmers (z.B. Marcumar®) im Verhältnis zu der Gerinnungszeit von „Normalblut“. Demnach hat Normalblut einen INR-Wert von 1. Die Gerinnungszeit von Blut mit einem INR-Wert von 3 ist 3mal so groß wie die Gerinnungszeit von Normalblut.
Was ist ein therapeutischer Bereich?
Ein von der Indikation abhängiger Bereich, in dem die INR-Werte liegen sollten. Bei zu niedrigen INR-Werten besteht die Gefahr der Bildung von Blutgerinnseln (=Thromben), bei zu hohen Werten steigt das Blutungsrisiko. Der therapeutische Bereich wird vom behandelnden Therapeuten vorgegeben. Bei den meisten Patienten liegt er zwischen INRmin = 2,0 und INRmax = 3,0
Muss der Nutzen des Rechners durch Studien bewiesen werden?
Jeder kann durch eine Auswertung seiner bisherigen Aufzeichnungen sein individuelles Verbesserungspotenzial durch den Rechner selbst ermitteln.
Arbeitet der Rechner nach einer starren Formel?
Nein. In der Formel Dosis(neu) = p x Dosis(bisher) wird der individuelle Anpassungsfaktor p nach jeder Messung neu bestimmt.
Eignet sich die Anwendung des Dosisrechners auch für die Ersteinstellung?
Im Prinzip ja. Um unerwünschte Nebenwirkungen (z.B. eine Cumarinnekrose) zu vermeiden, sollte eine Wochendosis von 10 Tabletten (à 3 mg Phenprocoumon) jedoch nicht überschritten werden.
Sind die Dosierungsempfehlungen der Hersteller durch den Dosisrechner überholt?
Nein. Die Hersteller kennen die Eigenschaften ihrer Produkte am besten. Im Fall von Phenprocoumon ist der Rechner für den behandelnden Arzt und für den Patient, der seine Gerinnung selbst managt, ein nützliches Hilfsmittel, mit dem man die Qualität der Antikoagulationstherapie verbessern kann.
Welche Information liefert der Dosisrechner?
Der Rechner ermittelt aufgrund des bekannten Zusammenhangs zwischen der Phenprocoumon-Dosis und dem INR-Wert diejenige Dosis, welche zum Zeitpunkt der Messung zum gewünschten INR-Wert geführt hätte. Diese Information kann man für eine eventuell erforderliche Dosisanpassung nutzen und erreicht damit einen höheren Anteil der Messwerte im therapeutischen Bereich als durch eine bloße Schätzung der optimalen Dosis.
Wodurch wird die Qualität einer Antikoagulationstherapie bestimmt?
Durch einen möglichst hohen prozentualen Zeitanteil der INR-Werte im therapeutischen Bereich. Da die INR-Werte in der Regel nicht kontinuierlich gemessen werden, nimmt man ersatzweise die prozentuale Zahl der Messwerte im therapeutischen Bereich. Die beste Qualität erzielt man durch wöchentliche Kontrollmessungen und Dosisanpassungen, falls die INR-Werte außerhalb des therapeutischen Bereichs liegen.